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Rechnitz, 31. August 2002 18:55 - Henry saust um die Ecke und mit einem kleinen Holztaferl ausgerüstet, auf der unsere Startnummer 12 vermerkt ist, übernehme ich und starte in die letzte Runde.

Noch einmal mit brennenden Muskeln den 30 Meter langen Anstieg hinauf, der sich in den letzten Stunden zu einem fast unüberwindlichen Berg entwickelt hat, vorbei an dem kleinem Lokal am Stausee, in dessen Gastgarten sich schon mancher Ultraläufer mit einem Bier labt.

Die nächsten 200 Meter geht es noch leicht bergauf, nach der kleinen Holzbrücke ist der schwierigste Teil geschafft und jene, die noch Kraft und Motivation besitzen, beginnen hier zu forcieren. Nach 700 Meter höre ich die Zuschauer die letzten Sekunden zählen : 5,4,3,2,1, ein Schuss, es ist 19:00 ! Der Rechnitzer 10-Stundenlauf 2002 ist vorbei !

Die sich noch im Rennen und auf der Strecke befindlichen Einzel- und Staffelläufer bleiben stehen und legen ihre Holztaferln auf den Boden. Ich spaziere Richtung Ziel. Einige Staffelläufer gehen ihren Schlussläufern entgegen, ich sehe viele zufriedene Gesichter und da und dort knallt ein Sektkorken. Ich bin noch zu leer, um mich freuen zu können. Die WOLKO JUNIOR RUNNERS kommen mir entgegen, 300 Meter haben ihnen zum 3. Platz gefehlt. Einen leichte Enttäuschung steht ihnen im Gesicht geschrieben.

Heinz Eisler, Heinz Müller, Henry und ich sind unter dem Namen WOLKO SENIOR RUNNERS angetreten und haben 140 km heruntergespult. Bei einigen meiner Marathons habe mich nicht so ausgelaugt und müde gefühlt, wie nach diesem Rennen. Trotzdem wird mir dieses familiäre und bestens organisierte Ultralauf in sehr angenehmer Erinnerung bleiben.

Die Zeit zwischen den Einsätzen war rasend schnell vergangen : ausgehen, abkühlen, trinken, essen, massieren, plaudern, auf den nächsten Einsatz vorbereiten. Nach 5 Stunden hätte ich mir öfters einen längere Pause gewünscht. Meinen Teamkollegen waren ausgezeichnet eingestellt : Heinz Eisler, immer mit einem Blick auf die Pulsuhr, lief seine Runden souverän und wenn er auf der Strecke einen WOLKO JUNIOR RUNNER traf, ließ er sich gerne auf ein kleines Wettrennen ein.

Heinz Müller machte meistens einen zufriedenen Eindruck und wollte stetig seine Rundenzeiten verbessern. Henry begann eher vorsichtig und lief gegen Ende des Rennens Zeiten, die wir ihm vorher nicht zugetraut hätten. Ich persönlich war froh meine Rundenzeiten halbwegs zu halten.

Die gutbesuchte Siegerehrung am Abend, bei der alle Teilnehmer eine Rose erhielten, war dann der würdige Abschluss einer ausgezeichnet organisierten Veranstaltung, bei der man in jeder Phase das hohe Engagement und die positive Ausstrahlung des Teams Vitesse spürte.