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Nachdem ich mir Anfang 2003 für den Wien-Marathon die 3 Stunden Marke als Ziel gesetzt hatte, stand das Training und die Wettkämpfe im Zeichen des Trainingsplans, den ich zu rund 90 % einhalten konnte. Die Intervalle, die ich am Dienstag im Prater gemeinsam mit Frank lief, waren ein wöchentlicher Fixpunkt, der mir immer sehr gut gefallen hat. Zu zweit machte es eben viel mehr Spaß, es so richtig laufen zu lassen.

So kam ich seit Jänner auf 1.419 gelaufene Kilometer und auch in den Vorbereitungsläufen war ich mit meinen Zeiten immer voll zufrieden, sodass einem Rekordversuch nichts im Wege stand. Oder doch ???

Schon Anfangs der Woche wurde es immer klarer, dass der 25.5. ein heißer Tag werden wird. Am Tag davor, bei der taktischen Besprechung mit Hannes Langer, wurden dann die letzten Illusionen begraben. "Das Rennen wird hart werden, persönliche Bestzeiten sind zum Vergessen und der Lauf ist als Trainingslauf unter schwierigen Bedingungen zu betrachten."

Mit diesen Gedanken ging ich um 10:00, nachdem die ganze Familie rennfertig war (Bettina und Elisabeth liefen beim ONE-Staffelmarathon die 2. und 3. Strecke) schlafen. In der Früh ging es mit dem 26er zum Donauzentrum. Erwin Fürst, einer aus dem Kreis derjenigen, die alle 19 Wien-Marathons gelaufen sind, leistete mir Gesellschaft und erzählte mir Laufgeschichten.

Nach dem Aufwärmen ging ich in den Startblock, wo es bereits brütend heiß war. Frank konnte ich einige Meter hinter mir entdecken, doch es war nicht gut möglich zueinander zu kommen, sodass wir uns erst kurz vor dem Stadion wieder sahen.

Schon nach den ersten Kilometern, die ich um die 4:30 zurücklegte, wurde mir klar, dass dieses Tempo nicht lange möglich sein wird. Auf der Mariahilferstraße traf ich Thomas Reichetzeder, einen weiteren Jubilar, den ich schon vom Schneeberglauf und aus Payerbach kenne. Nach rund einem Kilometer gemeinsamen Laufen, trennten wir uns wieder und beim Burgtor gab es die erste willkommene Stärkung von Wolko. Bei der Spittelau bekam ich von meinem Bruder eine Duschflasche, die ich sehr gut gebrauchen konnte. Den Halbmarathon hatte ich mit 1:37:56 hinter mich gebracht (im Nachhinein betrachtet vielleicht doch etwas zu schnell ??) und bei Kilometer 22 bekam ich von Elisabeth einen weiteren Kohlenhydratschub gereicht.

Der Gegenwind neben dem Donaukanal war für mich eher erfrischend, und ich lief bis Kilometer 30 einen konstanten Schnitt von knapp über 5 Minuten. Kurz bevor es von der Hauptallee zum Stadion geht, hörte ich Franks aufmunternde Stimme !! "Nur die Harten kommen durch" waren seine Worte und mit diesem Satz und der Unterstützung meines Chefs, der mich auf der Hauptallee erspähte und mich mit laufend mit Wasser zum Trinken und Duschen versorgte, ging es gleichmäßigen Schrittes dem Ziel entgegen.

Beim Anstieg zur Stadionbrücke brannten die Oberschenkel, die Steigung in der Erdbergstraße lief ich ohne Probleme hinauf und der Ring war diesmal auch wesentlich kürzer. Beim Einbiegen zum Heldenplatz sah ich Bettina und Matthias und dann hörte ich nur noch die gewaltig lauten Anfeuerungsrufe von Wolko, Mäxxi, Wolfgang und Henry, die mich die letzten Meter ins Ziel trieben. Frank wartete schon auf mich und gemeinsam stärkten und duschten wir uns im schönen Burghof, der einen würdigen Rahmen bot.

Danke meiner Familie, die beim doch zeitlich aufwendigen Training, immer Verständnis dafür hatte. Danke allen Wolko-Runners, die mich moralisch auf der Strecke unterstützt haben und besonders Frank für das gemeinsame Intervalltraining, welches alleine viel härter gewesen wäre.

Ich freue mich schon sehr auf Berlin, wo wir uns alle gemeinsam wieder der Herausforderung MARATHON stellen werden.                                   

                                 WolkoRunners am Start:

                                 Rang  Name  Klasse  Kl-R.  1.HM  2.HM  Gesamtzeit
                                 787  Franz Wolkowitsch  M-45  103  1:39:41  1:44:56  03:24:37
                                 910  Heinz Müller  M-45  116  1:37:56  1:49:52  03:27:48
                                 2477  Gerald Schöll  M-35  583  1:52:38  2:01:59  03:54:38