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Mein erster Halbmarathon im zweiten Anlauf wäre bald wieder in die Pinsen gegangen, wenn mich da nicht mein schlechtes Gewissen geplagt hätte. Voriges Jahr hatte ich noch die Ausrede, dass ich eine Woche davor Fieber gehabt hatte aber diesmal? Erstens habe ich vor 2 Wochen die 20km an meiner Hausstrecke ohne gröbere Probleme geschafft, vor einer Woche habe ich mich bei 10km geschont und dann habe ich mir gedacht in der letzten Woche vor dem großen Ereignis raste ich mich aus.

Irgendwie war ich vor dem Start gar nicht nervös, mein Bruder der Wolko war als Zuschauer gekommen und wünschte mir just for fun, Steeve und Renate K. verbreiteten Heiterkeit und von Mario D. war ich von seiner Figur angetan. Diese Disiplin wünsche ich mir auch, aber meine 92 Kilo werde ich nicht los. Mario erzählte ich am Start, dass ich jetzt 2 Std Zeit habe über Dinge nachzudenken, für die ich sonst keine Zeit hätte, und insgeheim hoffte ich, dass ich nur 1 3/4 Std dafür brauchen würde.

Das Starterfeld begann genau um 10.00 Uhr sich in Bewegung zu setzen, der Halbmarathon dauerte genau 4 Runden lang. 1.Runde war ein Genuss, der Start war im Ortszentrum, nach 1km durchliefen wir das Thermengelände, in Schwarzmannshofen überquerten wir die Safe und entlang eines Feldweges ging es die Runde zurück nach Blumau. Ich brauchte dafür exakt 25:37min, das Tempo schien o.K. Die 2. Runde dauerte genau um 2 min länger und ich gestattete mir eine Erfrischung und wechselte auf Schritt.

Als ich wieder loslief merkte ich ein Brennen an den Sohlen und die kleine Steigung Richtung Therme lies die Füsse schwer werden. Ich nahm das Tempo zurück und hoffte auf Erholung. Nix da, mein Kopf meldete sich zu Wort und verwickelte mich in ein Zwiegespräch. Warum steige ich nicht in der dritten Runde aus, immerhin sind 15km auch schon super. Für die 3. Runde brauchte ich nun schon 31 min. Ich wollte schon aufhören, nahm eine Erfrischung ein und siehe da, ich spürte den Drang weiterzulaufen. Meine Füsse waren aber schwer wie Blei, die Zeit schien Still zu stehen und ich schämte mich meiner Hilflosigkeit.

Auf KM 17 legte ich wieder Schritt ein und beschloss den Rest der Strecke auszugehen. In der Zwischenzeit überholten mich Läufer über Läufer, trampelnd und schnaufend und ich wunderte mich, warum ich das nicht auch kann. Und während ich nach Erklärungen suchte, wie, der Asphalt ist schuld oder mein Laufrythmus passt nicht, kam mir der Felgitsch Walter mit dem Fahrrad entgegen und rief mir zu: " Lauf amol, du bist ja auf kann Wandertag". Das war es und ich lief zu Ende, für die Runde brauchte ich 34min und trotzdem war es schön. Mit dem Sirenengeheul samstags um 12.00 Uhr durchlief ich die Ziellinie, exakt 1Std 58min und 33sec lang hatte ich mich damit beschäftigt.

    Ergebnisse 21,1km:
    Stefan Striok 01:32:00 M20
    Johann Wolkowitsch 01:58:33 M40