Früh morgens verließ ich meine Wohnung, um mich mit dem Rad auf den Weg zum Treffpunkt beim Praterstern (Ende Hauptalle) zu machen. Der Bus von Elite Tours holte uns pünktlich zur vereinbarten Zeit ab. Gleich zu Beginn wurden alle 14 Teilnehmer kurz vorgestellt – von unserem Teambaby Mäxx bis zum pensionierten Feuerwehrmann waren alle Altersschichten vertreten. Auch 3 Damen nahmen die Herausforderung Großglockner-Hochalpenstraße in Angriff.
Der erste Tag begann mit einem gemütlichen Einradeln ab Lofer und bei leichtem Rückenwind über Saalfelden und Zell am See nach Bruck an der Glocknerstraße. Für die Rennradler unter uns eher unangenehm, da der Radweg nicht durchgehend asphaltiert war. Während wir an den noch gut sichtbaren Unwetterschäden vorbeiradelten, wurden bereits die Favoriten für den Glocknerkönig besprochen. Kaum waren wir im Hotel Lukashansl angekommen, begann es aus den tiefschwarzen Wolken, heftig zu regnen. Gut dachten wir: Jetzt kann es regnen. Morgen, wenn es abgeregnet hat, wird es wieder schön sein. Vor dem Abendessen gönnten sich Mäxx und ich noch ein Bier in einem kleinen italienischen Restaurant. Das Abendessen war äußerst interessant - das Buffet war direkt in der Küche aufgebaut.
Im Hochgebirge ist das Wetter immer eine spannende Sache. Innerhalb weniger Stunden kann es umschlagen und schon viele Menschen sind in Bergnot gekommen. Dies gilt natürlich auch für eine Fahrt mit dem Rad über die Großglockner Hochalpenstraßen. Heuer schien der Wetterbericht ähnliches zu melden. Am Morgen war der erste Blick natürlich aus dem Fenster gen Himmel. Und es sah gar nicht so schlecht aus. Vorbereitung! Frühstück! Noch einmal ein Blick vor der Tür. OK – es schaut gut aus. Wir fahren heute auf den Glockner.
Gemeinsam ging es entlang der Fuscher Ache, ab der Mautstelle Ferleiten sollte jeder für sich und mit dem Glockner sein. Doch was vom Fenster aus, so gut ausgesehen hatte, bewahrheitete sich nicht. Je höher wir radelten, umso schlechter wurde das Wetter. Es regnete immer wieder und die Temperatur sank immer tiefer.
Ab der Mautstelle ging’s los…Mäxx setzte sich relativ schnell ab und ich versuchte möglichst gleichmäßig durchzuziehen. Die Erinnerung an unsere erste Glocknerüberquerung mit unseren Crossbikes und den 7kg schweren Gepäckstaschen war schnell da. Überraschend schnell hatte ich die kleine Jausenstation erreicht an der wir damals bereits völlig ausgepumpt Halt machen mussten. Bei gleichmäßiger Steigung von 9-10% freute ich mich über jede Kehre, da dies die einzige Möglichkeit für kurze Erholung darstellte.
Während es immer kälter wurde und sich auch immer wieder ein paar Regentropfen zeigten, erreichte ich die Hexenküche, von wo man einen schönen, kurzen Blick aufs Fuscher Tor hat. Wirklich genossen hab ich diesen Blick nicht, da ich mehr mit mir selbst beschäftigt war. Bei eisigen 5° C bestieg ich nach 1h40Minuten den beheizten Bus und genoss nach dem Umziehen die frische, trockene Kleidung. Während Mäxxi (Endzeit: 1h30Minuten) und ich im Bus warteten, wurde es immer kälter – der Regen wechselte sich mit Graupelschauer ab und für mich stand fest, dass ich heute mein Rad nicht mehr besteigen werde. Heinz erreichte nach 2h6Minuten den Bus – tolle Leistung!
Richtung Heiligenblut schaute es mit dem Wetter noch schlimmer aus. Wir entschieden daher einstimmig, mit dem Bus ins Hotel zurückzufahren. Dafür machten wir am späten Nachmittag einen Ausflug nach Zell am See. Bummelten dort durch die Altstadt und genossen die vorzügliche Küche des Steinerwirts im Stadtzentrum.
Am Sonntag früh erwartete uns ein Kaiserwetter. Dank des schönen Wetters war natürlich die Stimmung wieder toll und so radelten wir ziemlich forsch entlang der Salzach den Tauernradweg entlang. Es lief so gut, dass wir bis Mittag den Pass Lueg erreichten und im Gasthaus Passhöhe gemütlich Schluss machten.
Martin Striok 01:20
Wolfgang Jäger 01:30
Heinz Müller 2:06