Alle guten Dinge sind tri hat eine Facebook-Freundin kürzlich gepostet. So ist es. Beim ersten mal ging es mir um die Anmeldung für den Kärnten Ironman, voriges Jahr nutzte ich ihn als Vorbereitungswettkamp für meinen großen Tag in Klagenfurt und nun stehe ich schon zum dritten Mal am Start ...
Am Vorabend des Wettkampfes erzählt mir die Kellnerin in Lilienfeld bei meinem Abendessen noch von ihrem Tri-Erlebnis in Podersdorf. Auf Urlaub sei sie dort gewesen, als sie am Wettkampftag früh morgens von einem über den Neusiedlersee kreisenden Hubschrauber aus dem Schlaf gerissen wurde. Das geht doch nicht in einem Fremdenverkehrsort, meint sie, das nächste mal werde sie ihn abschießen lassen.
Vorsichtig gleite ich ins Wasser und peile die erste Boje an. Die ersten paar hundert Meter nutze ich zum Einschwimmen, heuer gehe ich es wieder vorsichtiger an. Zu gut ist mir das Vorjahr in Erinnerung, als ich mich voll motiviert weiter vorne eingereiht und nie zu meinem Rhytmus gefunden hatte. In der zweiten Hälfte im Ratzersdorfer See fühle ich mich schon wesentlich wohler, die Züge fühlen sich harmonisch an und auch die Schwimmrichtung ist durch die größeren Bojen leichter erkennbar.
Bei meinem Debüt vor 3 Jahren und einer Zeit von 44 Minuten war ich überzeugt mit entsprechendem Training unter 40 Minuten schwimmen zu können. Nun liegen 2 Jahre und einige Trainerstunden dazwischen und ich steige nach 43 Minuten aus dem Wasser. Das Geld für den Schwimmtrainer werde ich zukünftig in andere Projekte investieren (vielleicht doch ein Trirad ?).
"Der Wind kommt immer von vorne" ist der Titel eines meiner Radbücher. Die Bäume und Sträucher biegen sich lebhaft im kräftigen Südostwind. Wieso wir da auf der Radstrecke Richtung Norden nach Traismauer nicht ordentlichen Rückenwind haben ist mir rätselhaft. Das es aber so war bestätigt mir nach dem Rennen ein junger steirischer Triathlet. Du musst einmal nach Lanzarote fahren, erzählt er mir noch : Da kann es sein, dass es leicht bergab geht, du 270 Watt trittst und der Tacho 13 km/h anzeigt ! Werde ich mir überlegen. Aber eigentlich verzichte ich an solch windigen Tagen auf Radfahrten, da ist mir sogar das Schwimmen im Amalienbad lieber.
Nach dem ersten Anstieg bei Krusstetten geht es auf winkeligen, engen Straßen wieder bergab Richtung Donau. Pausenlos werde ich hier von wagemutigen Fahrern mit hohem Tempo überholt. Beim Bergabfahren könnte ich mich schon noch verbessern, denke ich. Als ich nach einer unübersichtlichen Kurve ordentlich bremsen muß, da ein Rettungswagen die Straße blockiert und ein im Graben liegender Fahrer erstversorgt wird, bin ich froh, so vorsichtig zu sein.
Nach einigen Kilometern der Donau entlang biegen wir in Aggsbach Richtung Gansbach ab. 8 Kilometer bergauf, die Schlüsselstelle. Genug Zeit, um die auf den Asphalt gemalten Sprüche zu lesen. "DENK NICHT, TRITT EINFACH."." Gute Idee. "DU HAST ES SO GEWOLLT." Stimmt. "IMMER LÄCHELN." Naja.
Bei den Zuschauern entlang der Strecke herrscht ausgelassene Stimmung und wir werden immer wieder auch in Wellen angefeuert. Danke, liebe Krusstettner, Eggendorfer, Gansbacher, Großruster, ...
Nach dem Wechsel auf die Laufstrecke freue ich mich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Tolle Stimmung in der Eventarena, die wir insgesamt 5x durchlaufen. Es ist Mittag und sehr warm geworden. Ich kühle bei jeder Verpflegungsstation den Kopf mit Schwämmen, schütte mir Wasser ins Gesicht und trinke ausreichend Iso und zwischendurch auch ein paar Schluck Cola.
Ab Kilometer 12 beginnen die Kilometerzeiten merklich über meine angepeilten 5min/km zu liegen. Zu früh, um Tempo zu machen. Ab Kilometer 16 forciere ich dann wieder und sammle die verlorenen Minuten wieder ein. Auf den letzten Metern begleitet mich Matthias ein Stück und feuert mich an. Er ist schon früh morgens mit dem Zug angereist und hat mir schon vor dem Schwimmstart alles Gute gewünscht. Freudestrahlend überquere ich mit einer Zeit von 5:45 die Ziellinie. St. Pölten 2012 done !
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