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Bei Sonnenschein ging's für 40 Radler um 7:00 Uhr in der Früh in Wien los. Doch bereits nach dem Semmering begann es intensiv zu regnen. Erst kurz vor Villach, wo unsere Kärntnerin Margit Assinger als 41. Radlerin zugestiegen war, legte der Regen eine Pause ein. Voll freudiger Erwartung starteten wir dann in Tarvis, an der österreichisch-italienischen Grenze und radelten entlang der alten Bahntrasse in Richtung Pontebba.

Kanaltal BahntrasseLeider holten uns jedoch bereits nach den ersten paar Kilometern der Regen ein, doch wir beschlossen nach einer kurzen Unterstellpause trotzdem weiterzufahren. Durch verschlafene, halb verlassene Dörfer ging es zügig bergab quer durch die Karnischen Alpen und entlang des immer breiter werdenden Flussbettes des Tagliamentos. Der letzte Teil der Tagesetappe führte uns durch einige kleinere Dörfer am Berghang, sodass schlussendlich doch einige Höhenmeter zusammenkamen. Kurz vor dem Ziel in Carnia, überquerten wir die alte Brücke über den Tagliamento. Bei diesem wunderschönen Fotomotiv wurden wir mit den ersten und letzten Sonnenstrahlen bei der ersten Etappe belohnt. 

Am Morgen des nächsten Tages fuhren wir bei fast sonnigem Wetter bis nach Venzone, eine Stadt, die durch das Erdbeben 1976 fast vollständig zerstört wurde, jedoch mit den Originalsteinen so gut wie möglich wieder aufgebaut wurde. Das ursprüngliche Flair blieb dadurch sehr gut erhalten und verleiht der Stadt seinen heutigen Charme. Leider verschonte uns das schlechte Wetter auch an diesem Tag nicht, da es bereits in Venzone wieder stark zu regnen begann. Als sich der Himmel nach der Besichtigung des Domes  allerdings etwas aufhellte, beschlossen alle drei Gruppen wieder aufs Rad zu steigen und in Richtung San Daniele zu fahren. Wie sich nach kurzer Zeit herausstellte, war dies jedoch keine gute Entscheidung, da es bald danach äußerst heftigen Rathaus in Venzonezu schütten begann, begleitet vom im Kreis drehenden Gewittern. Sabine und Wilhelm beschlossen daher mit ihren Gruppen in den Bus einzusteigen und nur meine rote Gruppe hat sich einstimmig dazu entschieden, trotz allem  weiterzufahren da wir sowieso nicht noch nässer werden konnten. Ob dies eine allzugute Wahl war, bleibt offen, denn immer,  wenn wir dachten,  es könnte nicht mehr schlimmer kommen, verstärkte sich der Regen abermals und es begann schlussendlich sogar zu hageln. Auch die wunderschöne Landschaft entlang des Tagliamentos konnten wir so nur ganz eingeschränkt genießen. Trotzdem muss ich gestehen, dass es mir dennoch Spaß gemacht hat,  unter diesen Bedingungen zu fahren und ich danke meiner Gruppe, dass dies alle so beinhart mit mir durchgezogen haben. Auf den letzten paar Kilometern bis nach San Daniele durch die sanfte Hügellandschaft wurden wir dann sogar mit Sonnenstrahlen und teilweise blauen Himmel belohnt. Nach einer kurzen Besichtigung des Doms stießen wir in der Schinkenfabrik Il Camarin zu den beiden anderen Gruppen. Mit trockener Kleidung aus dem Bus genossen wir nach einer kurzen, aber informativen Führung durch die Fabrik gemeinsam mit den anderen die leckere Schinkenverkostung mit Wein und Grappa Begleitung. Am Nachmittag kamen die schwarzen Wolken und das Donnergrollen immer näher Ueberbackene Oliveund daher entschieden wir uns diesmal alle weiß zu fahren, das heißt mit dem Elite Bus, zumindest bis nach Spilimbergo. Dort besichtigten wir zu Fuß die Stadt und da sich anschließend das Wetter wieder von seiner freundlicheren Seite zeigte, wagte ein Großteil der Radler die letzte Etappe des Tages bis nach Pordenone mit dem Rad. Am Abend bzw. bereits am späten Nachmittag besichtigten wir dort die schöne Altstadt mit den diversen Palazzos und rundeten den Tag in einem Italienischen Restaurant mit Pastagerichten ab.

Trotz widriger Wetterprognosen mit bis zu 90% Regenwahrscheinlichkeit, zeigte sich der Vormittag des folgenden Tages ziemlich trocken, abgesehen vom leichten Nieselregeln, der aber vor allem meiner Gruppe nach dem vortägigen unfreiwilligen Bad von oben nichts mehr anhaben konnte. Die gesamte Gruppe fuhr daher in der Ebene durch kaum befahrene Landstraßen und vorbei an kleinen Dörfern bis nach Oderzo, wo wir eine Mittagspause in einem netten Straßencafé mit Cappuccino und Birra einlegten. Nach der obligatorischen Besichtigung eines weiteren Doms ging es weiter Richtung Treviso. Doch leider wurde der Regen am Nachmittag wieder stärker, sodass wir beschlossen so schnell wie möglich ins trockene Hotel zu gelangen. Wir kamen daher schon um 14.30 dort an und entschieden uns,  den Nachmittag und Abend für jederman frei gestaltbar zu machen. Viele nützten die Zeit um die schöne Altstadt von Treviso, die wegen ihrer vielen Brücken und Kanäle auch Città dell'acqua genannt wird, zu besichtigen. Ein Großteil meiner Gruppe ließ den Abend dann gemeinsam mit Sabine und Wilhelm in einer ausgezeichneten Pizzeria mit leckeren riesigen Pizzen und einem anschließenden Eis aus einer der vielen Gelaterias ausklingen. 

Am Ziel in PaduaAm letzten Tag der Reise fuhren wir - es ist kaum zu glauben – bei trockenem Wetter, blauem Himmel und Sonnenschein von Treviso bis nach Padua. Fast hätten wir schon vergessen, wie sich diese Art von Radeln anfühlt. Zügig ging es durch kleine Ortschaften die vor allem an den Hauptplätzen durch die sonntägliche Messe sehr belebt waren. Gegen Mittag kamen wir in Padua an und besichtigten teils schiebend teils fahrend die lebendige Altstadt, mit dem Dom, dem Palazzo della Ragione, der Basilica di San Antonio, dem Prato del Valle, der Scrovegni-Kappelle... Bei einem letzten italienischen Cappuccino und Pizette, Tramezzini und Gelati stärkten wir uns in der Sonne sitzend auf einem der größten Plätze Europas, dem Prato del Valle, bevor es um Punkt 15.00 mit dem Bus zurück nach Wien ging. 

Um 00:00 ging dann meine erste Radreise mit Elite-Tours, bei der ich als Radguide im Einsatz war, zu Ende. Es hat mir wirklich Spaß gemacht und ich freue mich schon auf die nächsten Touren.