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München Marathon in 2:57:45
München Marathon in 2:57:45

Nach meinem Einbruch in Linz bei km36 hatte ich eigentlich mit dem Vorhaben, einen Marathon unter 3h zu finishen, abgeschlossen. Beim Ausräumen meines Linzer Startsackerls fand ich jedoch eine Ausgabe des Laufsport-Magazins, welches sich mit alternativen Trainingsmethoden über diverse Laufdistanzen bis hin zum Marathon befasste. Nachdem ich im Zuge des Schmidataler Laufcups bei einigen 10km-Läufen startete wollte ich dies einmal ausprobieren. Im Juni lief ich meinen ersten 10er unter 38min, und nach dem Stinatzer Halbmarathon wollte ich es noch einmal auf der Marathon-Distanz probieren. Nach Rücksprache mit meiner Family einigten wir uns auf den München-Marathon, bei welchem schnelle Zeiten möglich sein sollten und auch die Anreise unkompliziert sein würde. Außerden hatte dort mein Lauffreund Heinz Ludl vor 10 Jahren ebenfalls die 3h-Marke unterboten. Die erste Ernüchterung kam jedoch in der Früh am Tag des Marathons, Regen und starker Wind von Nord-West. Kurzzeitig machte sich Frust bei mir breit, aber Silvia sprach mir Mut zu und versicherte, dass der Wind in der Innenstadt sicher nicht so stark sein würde. Pünktlich um 10.00 starteten wir im Olympiapark in München, wobei die Marathonläufer getrennt von HM- und Staffelläufern an den Start gingen. Von einem Gedränge wie in Wien war man hier deshalb weit entfernt.

 Auf den ersten Kilometern gab es immer wieder Windböen, doch es war nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Und püntklich mit dem Startschuss hatte es auch zu regnen aufgehört. Auf den ersten Kilometern reihte ich mich am Ende der sub3h-Gruppe (mit 3 Pacemakern) ein, doch nachdem ab Kilometer 10 das Tempo auf 4:05-4:10 gesteigert wurde entschloss ich mich, abreissen zu lassen um mein eigenes Tempo zu laufen. Das erste Drittel des Marathons verläuft durch den Englischen Garten, welcher vergleichbar mit dem Prater in Wien ist. Danach ging es in den Süden von München, meine Durchgangszeit am Halbmarathon betrug knapp über 1:29, ich fühlte mich gut. Der Abschnitt bis KM30 war dann etwas zäh, es waren nur punktuell Zuseher, und immer wieder Wind von vorne. In kleinen Gruppen wechselten wir uns ab, um uns gegenseitig Windschatten zu geben. Bei KM30 war ich ca. 1min30sec unter der 3h-Durchgangszeit, ich fühlte mich noch recht gut und die Aussicht, dass meine Family im Olympiastadion auf mich warten würde motivierte mich zusätzlich. Dann ging es endlich in die Innenstadt von München, ich konnte mein Tempo noch immer halten und Läufer um Läufer überholen. Hier herrschte auch eine super Stimmung, immer wieder feuerten mich die Zuseher an. Nachdem mir bei KM36 ein Zuseher zurief, dass ich heute die sub3h brechen würde, begann ich auch immer mehr daran zu glauben. 3x2KM noch, wie oft hatte ich dieses Marke im Traininig vor mir, und dies sollte heute auch noch machbar sein. Bei KM40 wurde an der Labestelle zusätzlich Cola ausgeschenkt, doch leider verabsäumte ich es. Wurscht, dachte ich mir, die letzten 2KM schaffe ich auch ohne Cola. Nun trat der ganz selten Effekt des "Marathon Highs" ein. Meine Beine wurden wieder locker, ich sah plötzlich auch die 3h-Pacemaker vor mir. KM41 absolvierte ich in 4min05sec, und ich sah auch schon das Olympiastadion knapp vor mir. Wie oft hatte ich im Training davon geträumt, hier mit dieser Zeit und in diesem Zustand einzulaufen. Ich steigerte nochmals auf 3min45sec am Kilometer, zog bei den 3h-Pacemakern (es waren von den ca. 50 Läufern nur 3 übrig geblieben!) vorbei und lief in das Stadion ein. Da hörte und sah ich schon Silvia und meine Kinder, Gänsehautfeeling pur. Die letzten 300m auf der Laufbahn waren ein einziger Genuss, ich gab nochmals alles und finishte in für mich unglaublichen 2h:57min45sec. Ein kurzer Blick nach draußen, wo Silvia die eine oder andere Träne verdrückte. Nach dem Überreichen der Finisher-Medailie stand ich nun fast alleine und etwas überfordert im Innenraum des Stadions. Kurz danach konnte ich endlich meine Family in die Arme schließen, denn alleine hätte ich das nie geschafft.

 

Ergebnis : Martin Striok 91. Platz (22. M35) 2:57:45 Std.

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