Silvesterlauf Neuberg 2015
Als wir 40 Minuten vor dem Start zur Anmeldung kommen, ist die Teilnehmerliste noch leer. Ein freundlicher Einheimischer von den Altherren Neuberg zerstreut unsere Bedenken. „Keine Sorge, so 30 bis 40 Läufer werden schon kommen.“ Er orientiert sich gleich über unseren Leistungslevel und meint : „Auf die 10km habts ka Chance, da startet unser Lokalmatador und Ultraläufer Michi Wagner.“ Aufgrund des Punchstandes, Sitzbänken und ein paar beheizten Feuerkörben haben sich auch schon einige Zuschauer eingefunden. Sie wärmen sich auch von innen mit Punsch und Uhudlerglühwein, ihr Interesse an den nun nach und nach eintreffenden Läufern ist eher gering.
Der Organisator erzählt uns von den Beweggründen der Veranstaltung. Das Jahr gemeinsam und gemütlich ausklingen lassen und auch ein paar Euro für karitative Zwecke sammeln.
Es gibt weder Startgebühr noch Zeitnehmung und pünktlich um 14 Uhr werden wir mit einem „Auf die Plätze fertig los“ auf den 5 km Rundkurs geschickt. Den ersten Kilometer geht es kräftig bergab, dann leicht an- und absteigend auf Güter- und Wanderwegen dahin, gegen Ende ist dann noch ein steiler Anstieg zu absolvieren. Lange halte ich mich im Windschatten eines Läufers, den ich nach 3 km überhole. Bruder Martin wird mir später erzählen, dass es sich um den Gewinner des 5km-Laufes gehandelt hat. Dann bin ich auf mich alleine gestellt, weit und breit kein Läufer mehr zu sehen.
In der zweiten Runde muss ich einige male zickzack laufen, da sich viele Walker auf der Strecke befinden. Niemand hat aber Stöcke dabei, alle sind gemütlich unterwegs und weichen auch freundlich aus, wenn sie mich bemerken. Ich habe einen guten Rhythmus gefunden, nicht ganz am Limit, aber doch fordernd, den ich bis zum Ende halten kann (Gesamtzeit : 48:15).
Kurz nach meinen Zieleinlauf trifft auch Bruder Martin (Gesamtzeit 49:50) ein, aufgrund des geringen Trainings war ihm mein Tempo eine Spur zu schnell gewesen. Zu meiner Überraschung werde ich bei der Siegerehrung als Dritter aufgerufen, zu den ersten Beiden ist aber ein Respektabstand von ca. 7 Minuten. Hinter mir ist Bruder Martin 4. geworden.
Aber auch weitere „Heiligenkreuzer“ sind erfolgreich. Nikolaus Windisch, passionierter Jugendspieler des SV Heiligenkreuz und die beiden Altherren Manfed Skerlak und Martin Sitzwohl (Ex-Trainer) ex aequo erreichen beim 5 Km Bewerb die zweiten Plätze.
Nach dem gemeinsamen Siegerfoto wärmen wir uns noch an den Feuerkörben, plaudern, genießen den Uhudlerglühwein und diskutieren, ob nicht auch in Heiligenkreuz ein solches Event möglich wäre. Es war jedenfalls ein gemütlicher, läuferischer Saisonausklang.