Florenz Marathon 2017

„Du wirst es nicht glauben“ sind die ersten Worte meiner Frau, als sie nach dem Aufwachen die Wetterapp studiert. Regenwahrscheinlichkeit null Prozent und mäßiger Wind.“ Nach den feuchten Prognosen der letzten Tage eine sehr positive Überraschung. Wir wohnen 10 Gehminuten vom Start entfernt, somit können wir noch gemütlich frühstücken und machen uns 45 Minuten vor dem Start auf den Weg. Meine Bedenken aufgrund der engen Gassen in der Innenstadt meinen Startblock nicht zu finden sind unbegründet, und nach einer letzten Umarmung meiner Frau mische mich in die bunte und schon aufgeregte Schar der Marathonis.
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Kann sich ja nur um ein paar Regentropfen handeln, denke ich mir, als es nach dem Startschuss und wenigen Kilometern zum Regnen beginnt. Mein Vertrauen in die Wetterprognose  ist noch ungebrochen. Ich spule die Kilometer im geplanten 5er Schnitt herunter und freue mich als es nach 15 Kilometern wieder in die Innenstadt geht und über einen der Höhepunkte, der Ponte Vecchio in den Ostteil der Stadt. Regen und Wind werden aber zunehmend heftiger. Meine Thermohose ist mit Wasser vollgesogen und immer wieder muss ich sie hoch und den Gummizug anziehen, damit sie mir nicht über den Hintern rutscht.

Gleich nach dem Rennen werde ich alle Wetterapps auf meinem Smartphone löschen und sie nie mehr zu Rate ziehen, schwöre ich mir. Die an den Verpflegungsstationen positionierten Rettungsfahrzeuge sind vollgestopft mit in Alufolien gehüllten Marathonis. So schlimm ist es nun auch wieder nicht denke ich mir und ein DNF bei meinem Jubiläumsmarathon, NEIN, das geht nicht! Wir laufen in einem großen Bogen um das Fußballstadion und dann auch eine Runde im Stadion. Schuhe und Laufsocken sind durchtränkt mit Wasser und ich habe das Gefühl ein paar Kilo zuviel an meinem Körper kleben zu haben.

Meinen 50. Marathon habe ich heuer im Rahmen des Ironman Austria absolviert und somit ist Florenz eine Nachfeier, zusammen mit meiner Frau ein schönes Wochenende in einer schönen Stadt verbringen und den Marathon genießen, so hatte ich mir das ausgedacht. Und ja, es war dann auch so. Als wir uns wieder der Innenstadt nähern hört es zu regnen auf und die Sonne lugt hinter den Wolken hervor. Das Kopfsteinfpflaster in den engen, winkeligen Gassen erfordert meine volle Konzentration, lenkt aber auch von den übersäuerten, schweren Beinen ab. In einer Pendelstrecke durchlaufen wir zweimal den Domplatz, ehe es zum letzten Mal Richtung Ponte Vecchio und ein kurzes Stück dem Arno entlang und dann wieder Richtung Zentrum geht.
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Das Zuschauerspalier wird dichter, die Regenschirme sind wieder zugeklappt und dann durchlaufe ich zum dritten und letzten Mal den grandiosen Domplatz und ein paar hundert Meter später das Ziel. Ich genieße ein paar Minuten die Atmosphäre im Zielbereich und die vielen glücklichen Gesichter. Meine Wunschzeit habe ich um ein paar Minuten verpasst. Aber was macht das schon. Beim Ausgang wartet schon meine Frau und nach einer intensiven Umarmung zerre ich die nassen Laufsachen vom Leib und ziehe trockene Kleider an, ehe wir uns auf dem Weg zum Hotel machen. Rundum zufriedene und glückliche Gesichter. So habe ich mir das vorgestellt. Marathon Nr. 51 Done! Und es wird nicht mein letzter gewesen sein.

Ergebnis : Stnr 6156 Franz Wolkowitsch M60 AK 29 in 3:37:57
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Ergebnis : Stnr 6156 Franz Wolkowitsch M60 AK 29 in 3:37:57

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